Zeiten des Umbruchs oder das Drama des ländlichen Raums
Der ländliche Raum wird nicht erst seit gestern zubetoniert, ausgeräumt, monokultiviert. Energie- oder agroindustrielle Landschaften lösen alte Kulturlandschaften ab. Die Entwicklungen sind (auch) hierzulande dramatisch. Vieles stößt schon längst an seine ökonomischen, sozialen und ökologischen Grenzen. Und nimmt durch den Klimawandel noch mal richtig an Fahrt auf. Das Anthropozän, das entstand also auch bei uns, auf dem europäischen Land. Wer kann davon erzählen?
Wir sind der Meinung: Es braucht eine Literatur der neuen Ländlichkeit, ein “rural writing”. Weshalb ist das wichtig? Und so dringend? Was die boomenden Dorfromane eigentlich leisten könnten, für eine ländliche Welt im Umbruch, das versuchen wir an der interdisziplinären Schnittstelle von Geographie und Literaturwissenschaft zu erklären. In stetem Dialog haben Thomas Streifeneder, Wirtschaftsgeograph unnd Experte für Agrarstrukturwandel, und ich mehr als zwanzig Dorfromane gelesen, Gegenwartsliteratur und Klassiker. Unser erster Aufsatz “Rural Criticism. Ein Plädoyer” ist im Januar 2021 bei Transcript im Sammelband “Gutes Leben auf dem Land” erschienen.
Weitere Informationen & Leseempfehlungen: www.rural-criticism.eu
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Collage: Basil Huwyler