Taufbücher zu St. Theodor

Die  ältesten noch erhaltenen Taufbücher im deutschsprachigen Raum: Über 1700 Seiten Quellenmaterial, niedergeschrieben zwischen 1490 und 1737 von den Pfarrern und Pfarrhelfern zu St. Theodor, Basel. Erst stand ich auf  verlorenem Posten, als es darum ging, in einer kleinen Ausstellung diesen  einzigartigen kulturgeschichtlichen Schatz zugänglich zu machen. Zwei Bücher mit sieben Siegeln waren es, ganz wortwörtlich… Aber dann, nachdem ich die ersten Bezüge herstellen konnte, mit  Hilfe von Handschriften-Experten erste Namen entziffern konnte, war kein Halten mehr. Was für eine faszinierende Welt sich da auftut! Die Taufbücher erzählen eine ganz eigene Geschichte (Klein)Basels. In ihnen finden sich Spuren von Schicksaljahren (Reformation, Pest), ein Netzwerk berühmter Basler Familien (die Amerbachs, die Merians), Hinweise auf Namensmoden und aufschlussreiche Details zum religiösen Leben.

Die Originale der kostbaren Register liegen aufgrund eines Nachlassverkaufs in der British Library in London, in St. Theodor, ihrem Entstehungsort, sind seit Juni 2018 kunstvolle Kopien zu bestaunen. Und zwar in einer extra dafür geschaffenen Vitrine, die sich optisch ganz wunderbar in den Kirchenraum einfügt  – ein Design von Stauffenegger + Partner, handwerklich makellos umgesetzt von den Schreinermeistern bei Sahli + Partner.

Besichtigungen: Nach Gottesdiensten und Veranstaltungen, am Mittwoch (ausser in den Schulferien), 12 bis 18 Uhr im Rahmen der Theobar. Führungen auf Anfrage.

Auftraggeber: Reformierte Kirche Kleinbasel, St. Theodor in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Basel-Stadt
Konzept, Recherchen, Inhalte: Barbara Piatti
Wissenschaftliche Beratung: Esther Baur, Jürgen Mieschke, Martin Steinmann
Vitrinenentwurf, Ausstellungsgestaltung: Stauffenegger + Partner
Schreinerarbeiten, Beleuchtung: Sahli + Partner